NaturheilverfahrenNaturheilkunde
Die Naturheilkunde bzw. das Naturheilverfahren befasst sich mit Methoden, die dem Körper zur Selbstheilung helfen. Diese Methoden stammen meistens aus der Natur. Die Naturheilkunde bzw. das Naturheilverfahren wird heutzutage als Alternativmedizin bezeichnet und ist ein Teil der Komplementärmedizin.
Die Naturheilkunde bzw. das Naturheilverfahren kann bei verschiedenen Erkrankungen bzw. Leiden als Ergänzungsmaßnahme angewendet werden. Damit diese Naturheilmethoden ihre Wirkung entfalten können, benötigen sie eine reaktionsfähige Grundregulation.
In Deutschland bieten allgemeinmedizinische Praxen komplementäre Behandlungsmethoden an.
2. Manuelle Therapie – Massagen, Chirotherapie, Reflextherapien
3. Phytotherapie (pflanzliche Medikamente)
4. Regulationstherapie (z. B. Neuraltherapie, Homöopathie, Akupunktur)
5. Umstimmende und hormonmodulierende Verfahren wie:
• Mikrobiologie (Symbiose, Darm)
• Eigenbluttherapie
• Eigenurintherapie
• Organtherapien (Thymuspräparate)
6. Orthomolekulare Medizin
• Die nicht regulativen Medizinkosten haben sich zwischen 1970 und 2000 mehr als vervierfacht.
• Die schweren Nebenwirkungen der chemischen Medikamente belaufen sich auf über 100 000 pro Jahr.
• Ca. 200 000 – 250 000 Todesfälle pro Jahr in Westeuropa und den USA werden durch akute Nebenwirkungen der Medikamente verursacht.
• Chronische Erkrankungen, die durch Medikamente verursacht werden, nehmen zu.
• Bei Krebserkrankungen konnte man mit fast 63 % mit Naturheilmedizin sehr gut mit behandeln.
• Andere Erkrankungen konnten auch naturheilkundlich mit guten Ergebnissen therapiert werden, wie Herz-Kreis-Lauf Erkrankungen, psychiatrische Erkrankungen, neurologische Erkrankungen, somatische Formen.
• Alle Krankheiten kommen aus der Zelle, daher ist eine symptomorientierte Diagnostik und Therapie erforderlich.
Leben ist der Ausdruck von Ereignissen, die auf verschiedenen Ebenen ablaufen und sich im menschlichen Körper zu einem sichtbaren Bild verknüpfen. Funktionelle Störungen sind reversibel, aber Krankheiten sind fixierte Störungen des Fließgleichgewichtes.
Der Angriffspunkt der Regulationsmedizin ist das Grundsystem.
Das Grundsystem besteht aus:
• Grundsubstanz (Matrix)
• Strombahnen der Gefäße
• Peripheres vegetatives Nervensystem
Die Gesamtheit der extrazellulären Matrix macht ca. 30 % des Körpergewichtes aus.
1. Grundsubstanz: Matrix - weiches Bindegewebe, Maschenwerk aus hochpolymerem Zucker-Eiweiß-Komplex:
• Proteoglykane und Glykosaminglykane
• Strukturproteine (Collagen, Elastin)
• Vernetzungsglykoproteine (Fibronektin, Laminin, Chondronektin)
• Im Netzwerk: Wasser, Ionen, Metabolik, Katabolik, Blutzellen, Abwehrzellen
2. Bindegewebszellen (Mast, Abwehr und Faserzellen)
3. Glykokalix:
• Das sind oberflächliche Strukturen auf Zuckermoleküle und Organzellen, aber auch auf den Strukturproteinen.
4. Kapillare in Strombahnen
• Abgabe von Katabolik bzw. Aufnahme von Metabolik
5. Lymphatisches End- und Anfangsgebiet
6. Vegetative Nervenendungen
• Bindendendes im Grundsystem
Die Matrix wird neu und zwar situationsgerecht hergestellt und abgebaut von:
• Fibrioblasten
• Osteoblasten
• Chondroblast
• Glatte Muskulatur
• Astrozyten
Die extrazelluläre Matrix:
1. Rasche Reaktionsweise, schnelle Umstellung auf intakte Umgebungsbedingungen
2. Informationsspeicherung
3. Aufrechterhaltung des Milieus
4. Pufferfunktion
5. Steuerung des metabolischen Flusses
6. Leitung und Transformation elektromagnetischer Signale und physiobiologischer Informationen
Reize werden mit Gegenaktionen beantwortet:
1. Reaktionsphase ist gleich sympathische Schockphase – dauert drei Tage
2. Gegenschockphase ist gleich parasympathische Phase – drei bis vier Tage
3. Rekonvaleszenzphase – bis ca. drei Wochen
Chronische Erkrankungen sind charakterisiert durch den verminderten oder fehlenden Ablauf der normalen Reaktionen. Das führt zur Verlängerung der Schockphasen nach Unterdrückungsmaßnahme durch Antibiotika, Chemotherapie oder Toxine.
Blockade des Grundsystems bis zu sechs Monaten.
Aber Verlängerung der Gegenschockphase durch Allergie, Übersäuerung und Einfluss freier Radikale führt zur Verminderung der Reizantworten, Abnahme der Ladung der Zellmembran, Veränderung der Konsistenz des Grundsystems.
Die andauernden Belastungen durch mikrobiologische Keime, Schwermetalle, Stoffwechselstörungen und Säureanhäufungen führen zu Ladungsänderungen, zu fremdem oder fehlerhaftem Informationstransfer, vermehrter Gewebsstarre, zu Schmerzen und zur Chronifizierung (chronisch werden).
Ausleitende, Reiztherapie und Reflextherapie dienen der Wiederherstellung der lokalen und segmentalen Selbstheilung ist gleich Autonomie durch Entlastung des Grundsystems, Wiederherstellung der elektrophysiologischen Normalität und vaskulären Ernährung. Es folgt darauf eine Umstellung des Gesamtorganismus.
Alterungsprozesse können durch Ernährung und Medikamente begünstigt werden.
Diese sind:
• Säurebildende Nahrung, Eiweiße, Zucker, Kochsalz, kohlensäurehaltige Getränkte (Calciumentzug)
• Antibiotika
• Vitamin K-Entzug, das führt zur Osteoporose
• Im Darmmilieu – vermehrte Mykosen, das führt zur Abwehrschwäche
• Nikotin
• Osteoporose, durch Minderung der Östrogenproduktion
Wenn wir erkranken, entsteht u.a. vermehrte Schleimbildung. Wir reagieren darauf mit Schwitzen oder Durchfall, daraufhin entsteht Fieber. Wenn der Schleim nicht entfernt werden kann, kann ein Abszess entstehen.
Der Körper kann mit Schmerzen auf dieses Krankheitsbild reagieren. Wenn der Schleim immer noch nicht entfernt werden kann, können sich gutartige Ablagerungen im Körper bilden. Im weiteren Verlauf kommt es zur Verschiebung im Zellinneren und dieses führt zunächst zur Beschwerdearmut.
Später können Migräne, Angina pectoris (Schmerzen in der Herzgegend), Asthma oder Geschwüre entstehen.
Wenn diese Gifte nicht ausgeschieden werden können und in das Zellinnere dringen, führt das zu Zerstörungen der Zelle und das führt zu Hauterkrankungen, MS, Arthrose, Abnutzungserscheinungen, Bindegewebserkrankungen und auch Krebs.
Zu den ausleitenden Verfahren gehören:
1. Blutentziehung (Aderlass, Blutegel, blutiges Schröpfen)
2. Derivation (Schwitzen, Fiebererzeugung)
3. Diurese (Wasserentzug)
4. Maßnahmen zur Menstruationsförderung (Emmenagoge Therapie)
5. Emetische Verfahren (Erbrechend )
6. Purgation (Darmausleitung)
Aderlass wird bei Eiweißspeichererkrankungen und Übersäuerung durchgeführt.
Um das Schröpfen durchzuführen, muss man sogenannte Gelosen feststellen. Gelosen sind tastbare Härtebildungen, die Kolloidveränderungen darstellen. Es kommt zu einem Übergang von einer wässrigen Gewebsbeschaffenheit zu einer festen. Die Gelosierung ist der Ausdruck einer kombinierten, zellulären bindegewebs und physischen Störung. Sie ist Ausdruck der verminderten blockierten Regulationsfähigkeit.
Das Emmenagoge Verfahren ist eine Unterform des Aderlasses, um die Verstärkung bzw.
Wiederherstellung der Zyklusblutung zu erreichen.
Rezeptur:
Folia Sennae
Fruktus Petroselini
Herba Rutae
Flores Tanaceti ann ad 30.0 g
Summitates Sabinae 5.0 g
MSD: tgl. 2 Tassen
Es ist auch bei folgenden Krankheiten anzuwenden:
Augen, HNO-Erkrankungen, Migräne, Hauterkrankungen, Herzbeschwerden, Rheuma, Gallenbeschwerden und Psychosen. Man könnte das auch medikamentös mit pflanzlichen Mitteln, wie z. B. Phytohypophyson, erreichen.
Schröpfen wird bei folgenden Erkrankungen durchgeführt:
• Kopfschmerzen, Migräne, Schlaganfall, Tinnitus
• Asthma bronchiale
• Bei Verengung in der Herzgegend, Herzmuskelentzündung
• Nieren- und Gallenkoliken
• Bei Magen und Darmkrämpfen
• Rücken und Kreuzschmerzen
• Arthrose
• Bei Menstruationsstörungen und fehlender Regel
Wann darf Schröpfen nicht durchgeführt werden?
• Schwäche
• Niedriger Blutdruck
• Blutarmut
• Hohes Fieber
• Schwangerschaft
• Nicht stabile Herzkrankheiten
Giftstoffe können durch Schwitzen über die Haut abgeleitet werden. Das entsteht durch die Sympathikusreizung.
Dadurch kommt es zum Herzminutenvolumen und zur Pulserhöhung. Die Bronchen werden erweitert. Dies kann man mit schweißtreibenden Tees (Linden- und Holunderblüten), mit Teil- und Ganzbäder (mit Rosmarin- und Fichtennadelöl) oder mit Infrarot und Sauna (50° – 60°+ Grad) erreichen.
Die Infrarotsauna: Sie ist indiziert bei Atemwegserkrankungen, leichten Bluthochdruck, leichter Durchblutungsstörung, bei Toxinbelastung, Muskel- und Gelenkerkrankungen.
Das Schwitzen durch Ganzkörperhyperthermie (bis 38°+ Grad Körperkerntemperatur) wird meistens bei Fibromylgie eingesetzt.
Laut WHO beträgt die körperliche Betätigung von 50 % der westlichen Bevölkerung weniger als zwei Stunden pro Woche. Der Kalorienverbrauch betrug bis zum Beginn des Industriezeitalters ca. 60 Kalorien pro Kilo Körpergewicht. Heute sind es nur noch 25 – 30 Kalorien. Eine Folge davon ist, dass 11 % der Jungen und 12 % der Mädchen übergewichtig sind. Menschen der Frühzeit hatten eine tägliche Laufstrecke von ca. 20 – 40 km zu bewältigen. Heute sind das nur noch 1 – 1,5 km. Durch diesen Bewegungsmangel treten verschiedene Erkrankungen vermehrt auf, wie Herzinfarkt, Zucker und Durchblutungsstörungen.
Die Bewegungstherapie bewirkt Folgendes
1. Erhöhung der Knochendichte
2. Senkung aller Fettsorten, des Blutdruckes und der Harnsäure, das Blut wird flüssiger
3. Verbesserte Ansprechbarkeit der Muskeln auf Insulin, hier Zunahme von Radikalempfängern
an sogenannte Antioxidantien
4. Mindert Symptome von CSS und Fibromyalgien
5. Schützt vor Sturz bei Älteren (Gleichgewichtstraining)
6. Minderung von Rückenschmerzen
7. Minderung von schwerer Herzschwäche (Abnahme der Sterblichkeit durch Herzinfarkt)
Ein regelmäßiges Gehtraining, drei bis fünf Mal pro Woche für mindestens 20 Minuten, senkt das Risiko für einen Herzinfarkt um ca. 35 %. Bei gleichzeitiger Gewichtsnormalisierung, zuvor wasserreiche Kost und Nikotinvermeidung erfolgt eine Risikosenkung um ca. 85 %.
1. Indikationen – schmerzhafte Erkrankungen des Bewegungsapparates (Gelenkschmerzen, Gelenkarthrose, Weichteilrheuma, Osteoporose)
2. Blockierung des Lymphsystems
3. Bei Neuralgien
Wirkung:
1. Vermehrte Blutansammlung – führt zur Hautinnergeweidereflexe.
2. Lymphdrainage nach außen – die Abwehrzellen steigen an, die inneren Organe werden aktiviert.
3. Hormone werden stimuliert.
4. Darmsanierung – siehe auch Immuntraining durch den Darm.
Bei folgenden Erkrankungen:
• Rheumatische Erkrankungen
• Entzündliche Erkrankung innerer Organe
• Spastische Erkrankungen wie Gallenblase, Asthma, Migräne.
• Hauterkrankungen: als Umstimmungstherapie
Wirkung:
• Steigerung der Durchblutung, dadurch kommt es zur Lymphdrainage.
• Es kommt zur pH-Normalisierung.
• Das Immunsystem wird aktiviert.
Wann darf diese Methode nicht benutzt werden?
Bei Nierenerkrankungen
Hier werden bestimmte Medikamente, wie Bittersalz, Glaubersalz oder Rizinusöl benutzt.
Dieses Verfahren darf nicht durchgeführt werden:
1. Bei akuten entzündlichen bösartigen Darmerkrankungen
2. Bei Darmausstülpungen
3. Bei Darmdivertikel mit Lumenverengung
4. Sechs Monate nach einer Dickdarm-Operation
5. Bei hochgradiger Herzrhythmusstörung, Herzschwäche III – IV-Grades nach NYHA.
Ausleitung durch pflanzliche Mittel:
1. Leberzellschutz durch Mariendistel, Artischocken
2 Cholagoga – hier werden z. B. Löwenzahn, Erdrauch, Schöllkraut, Rettich und Wermut
Die Leber ist das wichtigste Stoffwechselorgan, weil sie an der Regulierung des Säurebasen-Haushaltes beteiligt ist:
• Produktion von Säuren und Basen in der Proteinsynthese (Abbau von Fetten, Harnstoffzyklen und andere Prozesse).